Tour-Tagebuch #1 (vor der Abfahrt)

Norwegen

Wir fahren nach Norwegen endlich!

Wir waren schon ein paar Mal in Oslo, kurze Touren mit der ColorLine ab Kiel.
Aber so RICHTIG also für ein paar Wochen in Norwegen waren wir noch nicht.

Die Idee haben wir seit einigen Jahren, sie hielt quasi direkt mit dem Bulli Einzug, aber konkret geplant haben wir sie seit 2019.
Mit dem Bulli nach Hirtshals in Dänemark, von dort mit der Fähre übersetzen nach Norwegen und dann die Küste entlang nach Norden.
Vielleicht sogar bis zum Nordkap?

bulli-bereit

2020 sollte es dann losgehen.
Wir waren bereit.
Der Bulli war bereit.
Corona war auch bereit.
Ratet wer gewonnen hat?

Also das Ganze verschieben, dann fahren wir halt in 2021.
Norwegen verschwindet ja nicht.
Wir waren bereit.
Der Bulli war bereit.
Corona war auch wieder mit am Start.
Ihr ward selbst dabei, was soll ich da noch schreiben

bulli-augen

Nun ist also 2022.
Corona ist immer noch da, darf aber nicht mehr mitspielen.
Wir sind inzwischen vierfach geimpft (ab wann darf man “Impfen” eigentlich als Hobby im Lebenslauf angeben?) und sind bereit.
Der Bull ist bereit. Also prinzipiell.
Aber er kommt nicht mit.

Wie das so ist im Leben: Dinge ändern sich.
Mit dem Bulli ist man flott und unkompliziert unterwegs.
Man hat (fast) alles dabei und ist trotzdem noch stadttauglich.
Aber man muss sich auch entscheiden.
Schlafen ODER Sitzen?
Oder Kochen das besser aber nur draußen.
Und gutes Wetter wäre schon wünschenswert, sonst wird es auch schnell eng.
Für ein Wochenende oder ein paar Tage kein Problem.
Für 3 Wochen? Und dann leider doch zu anstrengend.

Also haben wir uns dafür entschieden ein Wohnmobil zu mieten.
Wir haben ja 2 Jahre gespart und das Urlaubsbudget (zugegeben nur bedingt freiwillig) entsprechend aufgestockt.
Man spart sich den Umbau, es gibt “echte” Betten, eine Küche und sogar ein Bad mit Toilette.

Es soll halt ein Roadtrip werden: Fahren, Gucken, Entspannen.
Und da bietet so ein Wohnmobil einfach mehr Luxus.
Klar, der kostet auch, aber ein Ferienhaus mit etwas Luxus für 3 Wochen in Dänemark ist auch nicht günstiger.

So haben wir uns also nun Ende letzten Jahres über den ADAC und einem Anbieter hier in Kiel (Nordic Caravan) ein passendes Wohnmobil ausgesucht.
ADAC Vorteile waren:

  • Frühbucher-Rabatt
  • Mitglieder-Rabatt
  • unbegrenzte KM Wir haben noch verschiedene Portale und Anbieter verglichen, aber günstiger gab es für uns sonst nirgends ein Angebot.

Also Kontakt mit Nordic Caravan aufgenommen und gefragt ob wir vor der Buchung erstmal vorbei schauen können um die verfügbaren Modelle mal live zu sehen und zu “testen”.
Mal ehrlich: was hilft mir ein schickes und günstiges Wohnmobil mit Toilette wenn mein dicker Hintern nicht mal in die Nähe der Kloschüssel kommt sondern schon in der Badezimmertür stecken bleibt?
Erfahrungsgemäß ist ein “großzügig und geräumig” als Umschreibung ein sehr individuell auslegbares Größenmaß.
Seitens Nordic Caravan war das kein Problem, und so konnten wir uns dann relativ schnell für ein Modell entscheiden.

Das hier sollte es werden, ein Challenger GA.
challenger-wohnmobil
challenger-wohnmobil-grundriss
Quelle: https://www.reisemobile-challenger.de/

Als wir es uns angeschaut haben war es quasi ganz frisch ausgepackt und noch in der Vorbereitung für seine erste Vermietung.
Platz genug für uns zwei und noch kein komplettes Riesending passt, gebucht!
Also machten wir uns an die weitere Planung: Fähre für die Hinfahrt buchen!

fjord-fstr
Quelle: https://businessportal-norwegen.com/

Bei unserer Tour gibt es drei Daten die feststehen:

  • Das Wohnmobil wird am 17. Mai abgeholt
  • Die Fähre von Hirtshals nach Kristiansand fährt am 18. Mai um 18 Uhr
  • Das Wohnmobil muss am 09. Juni wieder abgegeben werden

Alles zwischen Fähre und Rückgabe ist komplett frei und richtet sich nach unserer Laune.
Ob wir nun zurück auch wieder diese Fähre nehmen oder vielleicht die ColorLine direkt aus Oslo oder sogar über Schweden und Dänemark komplett selber fahren wir werden sehen und recht spontan entscheiden.

Im Februar meldete sich dann Nordic Caravan: unser Wohnmobil war nicht mehr verfügbar!
Leider gab es diverse Mängel bei dem Neufahrzeug und es wurde zurück ans Werk geschickt.
Aufgrund des völligen Wahnsinns im Bereich Camping und Wohnmobile haben sie kein Ersatzfahrzeug bekommen.
Vergleichbare und verfügbare Modelle passten uns entweder in der Ausstattung nicht oder nicht zu unseren Ausmaßen.
Wir haben nunmal körperlich definitiv keine Standardmaße.
Also gab es ein Upgrade auf die nächstgrößere Modellreihe.
Nun fahren wir mit einem Adria Coral XL ALL-IN 670 SL nach Norwegen.

adria-coral-xl
adria-coral-xl-plus-670-sl-grundriss
Quelle: https://de.adria-mobil.com/

Das riesige Mutterschiff hat nun definitiv ebenfalls keine Standardmaße.
Länge ca. 739 cm | Breite ca. 230 cm | Höhe ca. 309 cm | Stehhöhe im Fahrzeug ca. 204 cm

Haben ist bekanntlich besser als brauchen, und wir haben nun Platz!

Also zurück zur “Planung” der Tour.
Nach der Fährüberfahrt wollen wir die Küste entlang nach Norden.
Bestärkt wurden wir darin auch durch eine Doku des NDR: Norwegens Sehnsuchtsstraße.
Diese läuft seit 2018 immer wieder mal im TV und ist auch bei Youtube zu finden: https://www.youtube.com/watch?v=ftqJN3Vxi-c

Ob wir nun bis zu den Lofoten kommen oder gar bis zum Nordkap egal.
Wahrscheinlich eher nicht, es sind so gesehen schließlich “nur” 3 Wochen.
Auch wenn wir beide nicht groß wandern werden und auch nicht viel Zeit auf Campingplätzen verbringen wollen: das sind schon arg viele Kilometer.
Wir fahren so lange, bis wir etwas sehen was uns gefällt und wo wir dann aussteigen und genauer hingucken.
Als ganz grobe Rahmenplanung haben wir diese Tour mal bei Google Maps gebastelt:
Strecke-Maps

So lang gen Norden bis wir sagen “Es reicht!” und dann zurück gen Süden mit “Umweg” über den Trollstigen.
Diesen wollen wir von Norden aus befahren, um ihn vor uns aufragen sehen zu können und ihn dann auch entsprechend hinauf zu fahren.

Seit einer Woche habe ich schon Urlaub um in Ruhe Sachen vorzubereiten.
Dinge kaufen, zusammensuchen, Listen schreiben, Akkus von Drohen und Kamera laden, das Wohnmobil für die Mautabrechnung registrieren
Was halt so anfällt.

Vieles an Gepäck/Zubehör können wir ja einfach aus dem Bulli mitnehmen.
Bequeme Klappstühle, Campingtisch, ein ausreichend langes Kabel um unterwegs mal Strom tanken zu können.
Ein kleiner Grill, Decken, diverse Lampen, der Bite Away Stick gegen Mückenstiche, und so weiter

Ela nimmt sich Bastelkram mit und ich packe auch Kamera und Drohne mit ein.
Da für uns auch Internet und Streaming zur Entspannung gehört kommt auch unser mobiler Router mit.
Darin ist eine finnische Prepaid SIMKarte von Elisa über die wir uns eine “echte” 4GInternetflat für die skandinavischen Länder buchen können.
An den TV im Camper kommt der Streamingstick und Tablet sowie Laptop sind auch mit an Bord.
Und je nach Lust und Laune kommen dann vielleicht sogar von unterwegs weitere Einträge ins TourTagebuch oder auch nicht.

Nun wird weiter gepackt, noch letzte Wäsche gewaschen, Blumen werden gegossen, Listen abgehakt und spontan erweitert.
Morgen holen wir das Wohnmobil, packen alles ein und merken was wir dann alles zuviel haben und was noch fehlt.
Und Mittwoch früh starten wir nach Hirtshals zur Fähre damit wir am Mittwochabend endlich in Norwegen sind!

Das wird gut!

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