Kein Wecker.
Kein Lärm, trotz Markt und Hafen nebenan.
Wir schlafen aus (für unsere Verhältnisse zumindest) und werden gegen 9 Uhr wach.
Aus dem verdunkelten Wohnmobil treten wir ins gefühlt gleißende Licht. Die Sonne scheint, und zwar so richtig!
Wir besorgen uns frisches Brot aus dem Markt direkt nebenan und frühstücken erstmal ganz in Ruhe.
Für heute soll es nach Bergen gehen, dort wollen wir die Stabkirche Fantoft anschauen.
Je nach Zugänglichkeit mit dem Wohnmobil auch noch das Hanseviertel, aber vielleicht fahren wir danach auch weiter.
Ela hat entschieden heute den ersten Tag selber zu fahren, bisher habe ich den Piloten gespielt.
Um nicht zu extrem an Ihrem ersten Fahrtag einzusteigen folgen wir der E39 und sparen uns die Nebenstrecken.
Ela fährt nicht oft selber Auto – und wenn, dann fast ausschließlich den kleinen A2.
Nun Cora L. zu steuern ist schon ein ziemlicher Unterschied.
Das Wetter ist super, nur der Schatten des Alkoven spart uns die Sonnenbrillen, und so geht es los.
Ela schlägt sich sehr wacker und verdient sich Ihr erstes großes Sternchen als Cora–Pilotin.
Neben diversen Baustellen durchfahren wir auch den Bømlafjordtunnel – Norwegens längster Tunnel mit fast 8km Länge und einem Gefälle von 8,5%.
Direkt im Anschluß gefolgt von der Stordabrua, einer ebenfalls beeindruckenden Hängebrücke.
Außerdem verbrachten wir eine gute dreiviertel Stunde mit der Überfahrt auf der Fähre von Sandvikvåg nach Halhjem über das Bjørnafjorden.
Was leider nur viel zu kurz zu sehen bzw nur an Stellen zu sehen ist an denen es keine Haltemöglichkeit gibt: viele der kleineren Fjorde haben ein karibikgrünes Wasser. Das hat keiner von uns erwartet und ist ein absolutes “Wow”–Moment. Der Versuch es während der Fahrt mit dem Handy aufzunehmen ist leider mißlungen – ihr werdet es uns einfach glauben müssen!
Zum Abschluß der Fahrstunde gibt es dann einen Besuch der Stabkirche Fantoft in Bergen.
Von unserem Parkplatz aus ging es einen steilen Waldpfad mit einigen Treppen hinauf zur Stabkirche.
Die Stabkirche selber ist ein Nachbau einer mittelalterlichen Stabkirche und wurde in den 90ern nach einem Brandanschlag komplett neu aufgebaut.
Dadurch wird sie aber nicht weniger eindrucksvoll.
Nicht durch ihre Größe – sie bietet Platz für 15 bis 20 Leute maximal würde ich sagen – aber sie strahlt trotzdem viel mehr aus als manch große und moderne Kirche es tut.
Nach der Besichtigung der Kirche sind wir später dran als gedacht und entscheiden uns Bergen wieder zu verlassen und uns einen Stellplatz zu suchen.
Die verschiedenen Apps werfen diesmal keine wirklich uns zusagenden Ergebnisse aus und so entscheiden wir uns für einen Campingplatz, der quasi auf dem weiteren weg liegt.
Der Bergen Camping Park liegt nur wenige Meter neben der E39 und bietet laut Webseite günstige Wohnmobilstellplätze samt Strom und Sanitärgebäudenutzung.
In der Realität zahlen wir 300 NOK – schon inkl. ADAC–Rabatt – für einen Platz in Schräglage und müssen zum Sanitärgebäude über eine Straße, die der Zubringer zum Werksgelände der Tide AS ist, eines der großen öffentlichen Verkehrsunternehmen. Die Busse fahren nahezu im Minutentakt vorbei.
Das gestaltet sich mitunter spannend und ist weniger schön als gedacht – vielleicht auch weil die beiden vorherigen Stellplätze so gut und günstig waren.
Wir versuchen die Stimmung mit einem Grillabend im Windschatten von Cora L. zu retten. Dank der tatkräftigen Unterstützung von einem guten Dutzend aufdringlicher Spatzen gelingt das sogar recht gut!
Der Tag wird mit den letzten beiden Folgen Moon Knight beendet – uns gefällts, auch wenn es schon arg abgedreht wird.
Hier noch zwei kurze Eindrücke von der Stabkirche Fantoft – der Camping Platz hat leider keine Atmosphäre die es einzufangen gilt.