Tour-Tagebuch #8 (Atlantikstrasse)

Norwegen

9 Uhr und wir sind wach.
Ist schon ganz schön so ohne Wecker klingeln!

Ich gehe die 300 Meter zum Bunnpriss Marked und hole frisches Brot damit wir erstmal frühstücken können.
So langsam haben wir die verschiedenen Märkte auch durch: Meny, Rema 1000, Kiwi, Bunnpriss, Coop das ist zugleich unsere bevorzugte Reihenfolge. Wobei die Auswahl an Meny Märkten gen Norden immer weiter abnimmt.
Wir sind also nun gestärkt, diesmal mit der norwegischen Variante eines Mischbrot eher ein etwas dunkleres Weißbrot.

So machen wir uns auf den Weg nach Bud um von dort aus die Atlanterhavsvegen (Atlantikstrasse) zu befahren.
Sie ist eine von 18 norwegischen Landschaftsrouten und bietet auf relativ kurzer Strecke viel zu sehen.
Unter anderem die wohl von vielen, vielen Bildern bekannte Myrbærholmbrua.

Unsere Fahrt beginnt zunächst mit einer Fährfahrt von Vestnes nach Molde. Mir passt die so gar nicht in den Plan.
Ich war im “endlich gehts los” Modus und ach nicht einmal 5 Minuten Fahrt stehen wir auf der Fähre, umringt von LKWs also ohne Aussicht.
Meine Güte wie langweilig und eeeeeendlos.

Aber schließlich kommt auch diese Fähre ans Ziel und wir kommen Bud immer näher.
Kurz nach Molde durchfahren wir den bisher schönsten Tunnel: den Tussentunnel!
Leider gabs da gar keine Tussen, der Name ist also eher so ein Clickbait.

Als wir Bud erreichen befinden wir uns bereits in einer Kolonne von 4 Wohnmobilen scheint wir sind nicht die einzigen Touris hier!
Der Hauptstraße folgen und rechts rum aus dem Ort wieder raus: da ist das erhoffte Schild!
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Und nach knapp einem Kilometer heißt es anhalten auf dem Rastplatz Kjekså.
Die drei Wohnmobile (ein Norweger, zwei Deutsche Kennzeichen CLP und RD!) vor uns fahren so weit vor, dass auch wir noch Platz finden.
Auf der Aussichtsplattform kommen wir mit den Fahrern des Wohnmobils aus RD ins Gespräch.
Sie sind beide in Rente und seit Anfang Mai bereits unterwegs, über Schweden nach Norwegen.
Bis September werden Sie noch weiter auf Tour sein, dann erst müssen sie wieder zurück ins Deutschland sein.
Wir sind ein wenig neidisch und kurze Zeit fühlen sich unsere drei Wochen irgendwie sehr kurz an. Und wir haben ja heute schon den fünften Tag!
Nach einem noch etwas dauerndem Schnack sitzen wir wieder in Cora L. und fahren zum nächsten Aussichtspunkt.
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Einige Kilometer weiter erwartet uns die Aussichtsplattform Askevågen.
Am Ende einer Kaianlage wurde ein von Glaswänden umgebenes Podium errichtet wo man geschützt von Wind und Wellen die Aussicht genießen kann.
Wellen sind grad keine da, es ist Ebbe. Aber dafür auch kein Wind. Aber es regnet.
Ein Dach hat der Aussichtspunkt nicht.
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Wetter- und Gezeitenbedingt fällt der Besuch am nächsten Punkt recht kurz aus.
Der Strand von Farstadsanden ist zwar da, aber ohne das Wasser (das von vorn, nicht das von oben) kommt er nicht so recht zur Geltung.
Das architektonisch sehenswerte Toilettenhäuschen weckt bei uns tatsächlich keine besonderen Begeisterungsstürme aus. Aber das mag auch daran liegen, dass wir uns gerade über den Regen etwas ärgern.

Unverrichteter Dinge brechen wir also wieder auf nach Hågå, einem Rastplatz und Aussichtspunkt vor dem berühmtesten Teil der Atlantikstrasse.
Der Regen ist nicht weniger geworden und wir tun es den anderen anwesenden Wohnmobilreisenden gleich: drinnen bleiben und die Zeit fürs Mittag nutzen.
Schließlich sind die Brotreste vom Frühstück verspeist, der Regen weniger geworden und die Laune etwas gestiegen. Deshalb machen wir uns weiter auf den Weg.

Bereits wenige Meter nach dem Rastplatz erblicken wir die Myrbærholmbrua vor uns.
Da sind wir schon ein wenig aufgeregt, nach über 2 Jahren Planung und warten endlich selbst hier zu sein.
Ruckzuck sind wir über die Brücke selbst gefahren und biegen auf den direkt dahinter befindlichen Rastplatz.
Hier wurde ein Rundweg um die kleine Insel angelegt von dem aus man einen tollen Blick auf die Brücke und die umgebende Landschaft hat.
Wir umrunden so die Insel, genießen den Ausblick und machen natürlich Fotos.
Auch von einem der Inselbewohner!
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Der letzte Routenpunkt Geitøya ist dann tatsächlich schon sehr gut gefüllt, so dass wir uns mit unserer Cora L. da nicht auch noch auf den Parkplatz zwängen möchten.
Und somit beenden wir unsere Fahrt über die Atlantikstrasse nach guten dreieinhalb Stunden .
Man hätte noch viel mehr Zeit damit verbringen können, aber für uns hat das auch gereicht und die ausgelassenen oder verkürzten Routenpunkte schmerzen uns nicht.

Unsere weitere Strecke führt uns heute noch nach Kristiansund (nicht Kristiansand! Unser Navi musste das erst verstehen lernen!).
Hier durchquerten wir noch den Atlanterhavstunnel mit knapp 6 Kilometer Länge und 10% Gefälle/Steigung. Da knackt es zwischendurch schon ganz ordentlich in den Ohren und Kupplung und Bremsen haben gut zu tun.

In Kristiansund angekommen ist es bereits kurz vor 18 Uhr und wir entscheiden uns die Nacht auf dem Atlanten Campingplatz zu verbringen.
Die Stellplatz-App zeigt 150 NOK als Preis an, das ist schön günstig. Und leider falsch. Es werden 320 NOK.
Aber an der Rezeption haben wir auch keine Lust mehr uns nochmal auf den Weg nach einer alternative zu machen die nicht viel günstiger sein wird.
So stehen wir nun auf einem sehr ruhigen Platz, lediglich das Klicken der Regentropfen auf dem Dach sowie vereinzelte Vogelrufe sind zwischendurch zu vernehmen.
Zum Abendessen gibt es Reste aus dem Kühlschrank, es wird eine Mitsche-Matsche-Pfanne mit Reis. Lecker!
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Morgen heißt es dann einkaufen, auch getankt werden muss wieder. Und als Etappenziel wollen wir Trondheim erreichen und noch ein Stück weiter fahren.
Mit hoffentlich besserem Wetter beginnen wir dann übermorgen unsere Fahrt auf dem Kystriksveien der mit ca 650 Kilometern längsten der 18 Landschaftsrouten, die von Steinkjer in Trøndelag bis nach Bodø nördlich des Polarkreises führt.

Vielleicht sehen wir dann sogar Elche!

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