Kurz vor 9 und wir sind wach.
Draußen begrüßt uns die Sonne und der nach wie vor tolle Ausblick auf Nordfjord vom Gloppen Campingplatz aus.
Wir frühstücken in Ruhe und überlegen uns wo es heute hingehen soll.
Fest steht: wir wollen die Spuren der Wikinger verfolgen und ins Sagastad.
Und danach? Wir verlassen die E39 und fahren über die 61, ein wenig Landschaft bei dem Wetter genießen und dann später nochmal schauen zu welchem Stellplatz es geht.
Vorher noch ein paar Abschiedsfotos vom Gloppen Camping.
Zunächst geht es mit der Fähre von Anda nach Lote. Es mag dem Sonntagvormittag geschuldet sein, aber erfreulicherweise ist fast nichts los und wir stehen zur Abwechslung mal nur mit wenigen Autos auf der Fähre und können auch auf der kurzen Überfahrt etwas die Aussicht genießen.
Kurz danach sind wir in Nordfjordeid und lösen unsere Tickets fürs Sagastad.
Der Eintritt kostet 20€ pro Person, was erstmal nicht so wenig wie gedacht ist. Schließlich ist es “nur” eine Halle mit einem Schiff darin?
Aber der erste Eindruck täuscht und die Tickets sind absolut ihren Preis wert!
Innen erwartet und tatsächlich ein Schiff, und zwar der Nachbau der Myklebust (wird Müklebüst ausgesprochen).
30 Meter lang, 6 Meter breit, 30 Tonnen schwer und im Original wahrscheinlich unter König Audbjørn von Fjordane in seinen Schlechten im Einsatz gewesen und mit ihm in seinem Grabhügel verbrannt und vergraben. Gefallen ist er den Sagen nach in der Schlacht gegen Harald Schönhaar (ihr erinnert die drei Schwerter im Fels?).
Dieser Nachbau ist schon sehr beeindruckend und der auf Deutsch verfügbare Audioguide ist gut gemacht. Man wird gut durch die Ausstellung geführt, die um verschiedenste Aspekte rund um die Kultur der Wikinger und speziell die Geschichte der Myklebust handelt.
Ein 20 Minuten langer Film über das brennende Schiff und ein VR-Erlebnis runden das Ganze ab.
Uns hat es sehr gut gefallen und wir empfehlen den Besuch ausdrücklich!
Nach diesem Ausflug in die Wikingerzeit begeben wir uns zurück in die Gegenwart und machen uns, vorbei an der viel weniger beschaulichen Kulisse des heutigen Nordfjordeid und der grade durchs Fjord fahrenden AIDAperla, auf den Weg die 61 entlang.
Wir genießen das nach wie vor schöne Wetter und die Aussicht, die sich uns immer wieder bietet.
Wir streifen Ålesund und kehren dort beim Burger King ein.
Hier gibt es endlich Pommes.
Und wir überlegen auf welchen Stellplatz es für die Nacht gehen soll.
Unsere Wahl fällt auf den Vestnes Småbåthavn, einen Yachthafen der auch Stellplätze für Wohnmobile bietet.
Als wir eintreffen ergattern wir den letzten freien Stellplatz und werden von einem norwegischen Mitcamper in die Besonderheiten der Stromversorgung vor Ort eingewiesen.
Knapp eine Stunde später stehen wir ganz alleine dort, für die Norweger neigt sich eindeutig das Wochenende dem Ende zu.
Wir vermissen das grad gar nicht!
Der Ausblick ist gut, wenn auch stark richtungsabhängig. An so einem Hafen gibt es nunmal auch Ecken die nicht der Erholung und Entspannung sondern der Arbeit dienen.
Aber es ist sehr ruhig, der Supermarkt fürs Brot zum Frühstück morgen ist nur wenige hundert Meter entfernt und die Toiletten und Duschen sind sauber.
Zum Abendessen gibt es Spaghetti Bolo, Ela kocht und ich mache den Abwasch.
Noch eine Folge Westworld und ein paar kurze Videos bei Youtube und wir gehen schlafen.
Morgen geht es nach Bud und von dort aus dann auf die Atlantikstrasse. Endlich!