Tour-Tagebuch #13 (Saltstraumen und weiter gen Norden?)

Norwegen

Wir haben uns extra den Wecker gestellt, das tat schon ein wenig weh.
Aber da wir heute den Saltstraumen anschauen wollen sind wir ein wenig an die Gezeiten gebunden.
Freundlicherweise gibt es auf der Homepage von Bodø & Salten eine Übersichtstafel über die Zeitpunkte an denen der Gezeitenwechsel dort am stärksten ist.
Für heute sind das 10:40 und 23:13 bei eingehender sowie 04:48 und 17:04 Uhr bei ausgehender Strömung.
Wir haben uns für 10:40 Uhr entschieden und somit musste der Wecker entstaubt werden.

Wie das so ist, natürlich sind wir sogar kurz vorm Weckerklingeln wach und können den Tag somit noch ruhig angehen lassen.
Wir packen alles zusammen und verlassen den Stellplatz.
Ela hat hier nachts noch eine Begegnung mit einem Elche gehabt auf dem Weg zur Toilette stand er auf der anderen Zaunseite und war wohl ebenso überrascht wie Ela.
Keiner von beiden hatte ein Handy dabei, deshalb blieb es bei einem kurzen Schnack ohne Erinnerungs-Selfie!

Wir drehen einen kleinen Umweg über coop mega um ein frisches Brot zu kaufen und machen uns dann auf den Weg zum Parkplatz am Saltstraumen.
Hier gibt es einen extra Bereich für Wohnmobile der um halb 10 noch erfreulich leer ist.
Also gibt es erstmal Frühstück.

Gegen viertel nach Zehn machen wir uns dann auf den Weg zum Ufer.
Man hat die Wahl entweder auf die Brücke zu gehen und das Spektakel von oben zu betrachten oder ans Ufer unter der Brücke zu gehen wo es auch zwei Leuchtfeuer, diverse Bänke und das Gefühl näher dran zu sein gibt.

Die Strömung ist sehr beeindruckend, langsam vorbeifahrende Boote täuschen darüber hinweg sie kommen gegen die Strömung nicht schneller an.
Aus diversen Stellplätzen an Häfen/Fjords haben wir bereits gesehen wie schnell diese Boote eigentlich fahren können.
Nach einer Wende zeigen Sie bei der Fahrt mit der Strömung dann auch ebenjenes Tempo plus Strömungsgeschwindigkeit.

Wikipedia schreibt von fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser die beiden Gezeitenwechsel hierdurch strömen, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h.
Die erste Zahl ist einfach nicht vorstellbar (als Hilfe für die Vorstellung: das entspricht ca 2.000.000.000 Zwei Milliarden Badewannen!) und die zweite täuscht über die Geschwindigkeit hinweg.
Wer es nicht gesehen hat, hat da einfach keine Vorstellung von.

Und tatsächlich nimmt das Schauspiel in den nächsten Minuten noch Fahrt auf, die Strudel werden heftiger und mehr.
Wir genießen den Anblick und versuchen ihn ein wenig in Bildern und Videos zu erfassen.
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Die Videos finden ihr am Ende des Eintrags.
Das Ganze wurde übrigens von einem ordentlichen Wind begleitet.
Und so waren wir nach einer guten dreiviertel Stunde ziemlich durchgefroren wieder am Wohnmobil.

Eigentlich könnten wir jetzt direkt weiterfahren nach Norden. In Bodø die Fähre zu den Lofoten nehmen und dann dort noch weiter alles erkunden und schließlich noch weiter in Richtung Nordkapp fahren eigentlich!
Darüber haben wir auch den gestrigen Abend und den heutigen Morgen nachgedacht und uns dann dagegen entschieden.

Die Lofoten bieten so unglaublich viel, und auch der Rest Nord-Norwegens ist nochmal so voll gepackt mit Sachen die man anschauen kann/soll/muss.
Der Süden und die Mitte aber haben auch schon jede Menge zu bieten.
Und wir merken so langsam, dass wir beginnen “voll” zu werden. Wir sind voll mit Eindrücken und Erfahrungen.
Am Saltstraumen grad haben wir bemerkt: wir nehmen das schon ganz anders wahr als die Eindrücke der ersten Tage.
Und so wollen wir die Lofoten und den Rest Nord-Norwegens nicht erleben. Wir wollen das nicht nur “noch oben drauf”.
Wir wollen offen sein für die Landschaft dort, für Erlebnisse wie eine Wal-Safari und alles was uns dort erwartet.
Deshalb fahren wir jetzt wieder gen Süden um dort noch Orte zu sehen und nachzuholen, die auf dem Weg nach Norden erstmal beiseite gefallen sind.
Die Stabkirchen Urnes und Heddal, Odda als Drehort der Serie Ragnarök und noch einiges mehr.

Unser Weg führt uns erstmal wieder die E6 zurück, wieder am Polarkreis Zentrum vorbei und diesmal sogar mit einem Rentierkontakt aus der Nähe.
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Die Kilometer und die Zeit gehen gut rum und so landen wir schließlich auf einem Stellplatz direkt neben einem Fluss samt Stromschnellen in Svenningdal.
Die Stimmung ist komisch, ein wenig fühlt es sich an wie etwas zu verpassen.
Hätten wir doch einfach weiter nach Norden fahren sollen und die Lofoten erkunden?
Je länger wir darüber nachdenken, desto sicherer sind wir uns: wir haben uns richtig entschieden.
Die Lofoten und den Rest Nord-Norwegens holen wir nach.
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Begleitet vom Rauschen des Flusses beschließen wir den Abend mit einer weiteren Folge Westworld.
Ela freut sich über ihr warmes Souvenir vom Polarkreis.
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Morgen geht es weiter Richtung Trondheim.
Hier nun die Videos zum Eintrag, außerdem gibt es noch zwei “Shorts” auf dem Youtube-Kanal: hier sanft und kurz klicken








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